- Architektur: Watelle tuinen & landschappen, Oedelem
- Bauherr: Apotheek Debruyne-Desrumaux
- Produkte: Penter Aquata Lotis, Penter Aquata Doris
- Fertigstellung: 2020
© Wienerberger
Nachhaltigkeit und Optik im Einklang: Die Freiflächen des Bistros ´t Moorken im belgischen Maldegem und der Vorplatz einer Apotheke im Dorfzentrum von Dudzele sehen nicht nur attraktiv aus, sondern helfen auch, Regenwasser großflächig versickern zu lassen – dank dem innovativen Pflasterklinker Aquata von Wienerberger.
Hannover, Juni 2022 – Angesichts des fortschreitenden Klimawandels, vermehrter Starkregenereignisse und städtischer Überhitzung werden Lösungen immer wichtiger, die einer zunehmenden Bodenversiegelung entgegenwirken. Für eine nachhaltige Platz- und Wegegestaltung spielt deswegen die Wahl des Bodenbelags eine entscheidende Rolle. Zwei Projekte in Belgien mit wasserdurchlässigen Pflasterbelägen zeigen, dass die Erschließung neuer Flächen nicht im Widerspruch zur Natur stehen muss.
Versickern statt Versiegeln lautet das Gebot der Stunde. Im Dorfzentrum des belgischen Ortes Dudzele, nicht einmal 15 Minuten von Brügge entfernt, wurde dieser Grundsatz mit hoher Perfektion umgesetzt. Auf Verordnung der Stadt Brügge sollte für die Platzgestaltung vor einer Apotheke, die auch zusätzliche Auto- und Fahrradabstellflächen beinhaltete, eine wasserdurchlässige Pflasterung verwendet werden. Zugleich wurde viel Augenmerk auf eine Gliederung der Bewegungszonen und die Integration von Grün gerichtet. Die Entscheidung fiel auf den Pflasterklinker Penter Aquata von Wienerberger, der mit seinen wasserdurchlässigen Eigenschaften, ökologischen und ästhetischen Qualitäten überzeugte. Die hohe Versickerung wird durch die 6 Millimeter breiten Abstandhalter des Klinkers und die Verlegung mit 7 Millimeter breiten Splittfugen erzielt. So gelangt Regenwasser ganz natürlich zurück in den Kreislauf, stabilisiert den Grundwasserspiegel, steht den Pflanzen bei Trockenheit zur Verfügung und sorgt an heißen Tagen durch Verdunstung für Abkühlung. Zum Einsatz kamen der hellgrau nuancierte Aquata Lotis und der braunrot nuancierte Aquata Doris. Mit seiner Farbvarianz erfüllt der neue Bodenbelag auch die zweite wichtige Funktion: Auto- und Fußgängerverkehr werden in dieser „Mixed Zone“ optisch getrennt und lassen ein sicheres Leitsystem entstehen. Nicht zuletzt können im Falle von Beschädigungen einzelne Klinker mit wenig Aufwand gewendet oder ausgetauscht werden.
Wie Nutzungsanforderungen des Menschen mit Fragen des Naturschutzes einhergehen können, stellt immer wieder eine Herausforderung dar. Aufgrund der Lage am Rande des Naturschutzgebietes „Het Maldegemveld“ in Belgien, galt dies auch in besonderem Maße für die Neugestaltung der Außenflächen eines Bistros: Der Erhalt des offenen Landschaftscharakters und des Baumbestandes hatte absolute Priorität. Durch eine früher stattgefundene Erweiterung der Restaurantfläche lagen die Baumspiegel einiger Bäume bereits über Bodenniveau. Umso wichtiger war es, im Zuge der Restaurierung die Offenheit der Wurzelbereiche sicherzustellen und die befestigten Außenflächen nicht zu versiegeln. Zum Einsatz kamen maßgefertigte Cortenstahltröge, die die Höhenunterschiede geschickt ausgleichen und dabei die Baumspiegel langfristig schützen. Für die Flächengestaltung mit Penter Aquata sprachen neben dessen Versickerungsfähigkeit auch seine flexiblen Verlegemöglichkeiten, mit denen sich geschwungene Beeteinfassungen problemlos umsetzen ließen. Auch eine Treppenstufe aus Klinkern wurde zum Ausgleich der Höhenunterschiede realisiert. Der Bauherr entschied sich für den braunrot nuancierten Aquata Doris – zum einen wegen seiner natürlich warmen Optik, zum anderen weil die Farbe am besten zu den Außenschreinereien des Restaurants passt. Entstanden ist ein ansprechender Aufenthaltsort, der sich harmonisch in die Natur einfügt und die bestehende Vegetation sowie Fragen des Wassermanagements berücksichtigt.
Beide Objekte zeigen, dass mit wasserdurchlässigen Pflasterflächen ästhetische, funktionale und langlebige Flächen entstehen können, die gleichzeitig nicht zu stark in das vorhandene Mikroklima eingreifen. Auch für den Einsatz in Deutschland können die Projekte beispielgebend sein, denn in etlichen Bereichen bietet Penter Aquata eine ökologische Alternative zur Flächenversiegelung und steht im Einklang mit den verschiedenen Vorgaben und Gesetzen, die eine möglichst naturnahe Regenwasserbewirtschaftung anstreben.
Der Pflasterklinker Aquata wurde gezielt als Antwort auf die Problematik der zunehmenden Bodenversiegelung entwickelt. Er weist in der Fläche einen überdurchschnittlichen Fugenanteil von etwa 11 Prozent auf, also ungefähr doppelt so viel wie es bei herkömmlichen Pflasterflächen der Fall ist. Aufgrund seiner hohen Belastbarkeit ist er vielseitig einsetzbar, die grobe Splitt-Verfüllung sorgt für die notwendige Stabilität der Fläche und passt optisch besonders gut zum rustikal anmutenden Stein, der in vier verschiedenen Farbtönen von warmem Braun und Rotbraun über Ziegelrot bis hin zu modernem Grau erhältlich ist. Einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet der Aquata auch wegen der grundsätzlichen Vorteile von Pflasterklinkern: Er besteht aus natürlichen Rohstoffen, kommt ohne den Einsatz von Bindemitteln aus, gibt keine Schadstoffe an den Boden ab, ist praktisch unbegrenzt haltbar und kann vollständig recycelt werden.
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