Soviel vorab: Eine EPD ist kein Zertifikat. Sie ist ein Umweltkennzeichen, das Informationen zu den relevanten Daten liefert, die für eine Zertifizierung von Bauwerken benötigt werden. Alle umweltrelevanten und objektiven Daten werden, über den gesamten Lebenszyklus betrachtet, in einem Dokument zusammengefasst. Wichtig hierbei: EPD schaffen vergleichbare Transparenz, die beim nachhaltigen Bauen als Basis benötigt werden. Sie sind also Entscheidungshilfen, eignen sich allerdings nicht zum Produktvergleich, da es immer maßgeblich davon abhängt, in welchem architektonischen Kontext die Produkte eingesetzt werden. Unsere EPDs gibt es jeweils in zwei Versionen für die neue (EN 15804 A2) und die alte Norm (EN 15804 A1), die in der Übergangsphase beide noch genutzt werden können.
Das Institut für Bauen und Umwelt e.V., kurz IBU, erklärt in diesem Video alles, was sie als ArchitektIn zu diesem Thema wissen sollten.
Zertifizierungssysteme in der Architektur sind dafür da, Nachhaltigkeit transparent und vergleichbar zu machen. Gebäude und Bauherren, die eine Auszeichnung erhalten wollen, müssen komplexe Anforderungen erfüllen. Unterschiedliche Kriterien werden anhand einer Punktematrix bewertet und die Gebäude entsprechend eingeordnet. Das größte, deutsche Zertifizierungssystem ist das DGNB-Siegel, internationale beispielsweise das kanadisch-amerikanische LEED-Zertifikat und BREEAM aus Großbritannien. Hier gilt es zu beachten: Nachhaltige Architektur entwickelt sich über den ganzheitlichen Entwurfsansatz und nicht über die reinen Produktinformationen. So können beispielsweise nachhaltige Produkte im falschen Kontext nicht die Paramter erreichen, die für eine Zertifizierung gemäß Siegel notwendig sind.
Wir lassen unsere Produkte regelmäßig von objektiven, externen PartnerInnen überprüfen. Neben dem Zertifikat vom TÜV Nord für unsere klimaneutralen mit Perlit verfüllten Ziegel, tragen wir auch die Gesundheitssiegel von Natureplus®, Blauer Engel und dem eco-INSTITUT. Wer bei Baustoffen Wert auf Wohngesundheit und Nachhaltigkeit legt, sollte auf diese vier Prüfsiegel renommierter Institutionen achten. Obwohl unsere mit Perlit verfüllten Poroton-Ziegel zugegebenermaßen eher selten direkt mit der Innenraumluft in Kontakt kommen, sind es die einzigen Hintermauerziegel, die den Anforderungen aller vier Wohngesundheitssiegel entsprechen. Spätestens bei der Verarbeitung oder dem Rückbau kommen die wohngesunden Vorteile zum Tragen.
Das Cradle to Cradle®-Zertifikat wird vom Cradle to Cradle Product Innovation Institute in Oakland/Kalifornien vergeben. Im Gegensatz zu bestehenden Gesetzen für eine Kreislaufwirtschaft handelt es sich beim C2C-Prinzip um eine zukunftsweisende Vision, in der kein Nährstoff mehr zu Abfall downgecycelt wird. Basis des umfangreichen Zertifizierungsprozesses sind fünf Kriterien anhand derer das Produkt geprüft und in Level eingestuft wird. Insgesamt gibt es fünf Levels der Zertifizierung: Basic, Bronze, Silber, Gold und Platin. Das Zertifikat gilt jeweils für 2 Jahre.
Unsere klimaneutralen Ziegel wurden vom TÜV Nord zertifiziert. Der Weg zum Prüfzeichen wird dabei streng kontrolliert. Um vom TÜV zertifiziert zu werden, muss für das jeweilige Produkt eine Treibhausbilanz mit allen relevanten Emissionsquellen erstellt werden. Anschließend überprüft der TÜV die Berechnungslogik und die Emissionsfaktoren und erstellt nach erfolgreicher Prüfung einen Bericht inklusive Zertifikat und Prüfzeichen aus. Das gilt dann üblicherweise für ein Jahr bis zur nächsten Treibhausgasbilanz.
Die Prüfungen zur Verifikation dieser Anforderungen werden von akkreditierten Laboren und Gutachtern nach anerkannten internationalen Standards durchgeführt. Damit ist das natureplus-Qualitätszeichen für Bauprodukte das einzige europäische Umweltlabel, dem strenge wissenschaftliche Kriterien zugrunde liegen und das auf folgenden drei Säulen beruht: Klimaschutz, Wohngesundheit und Nachhaltigkeit.
Mit dem eco-INSTITUT-Label wurde ein zuverlässiges Gütesiegel für Produkte geschaffen, die strengsten Schadstoff- und Emissionsanforderungen nach dem neuesten Stand der internationalen Forschung und Wissenschaft genügen. Die mit Perlit verfüllten Hintermauerziegel von wienerberger waren die ersten Baustoffe, die das Institut je zertifizierte, denn sie unterschritten sämtliche ökologischen Grenzwerte deutlich – und tun es bis heute.