Für das Forschungszentrum für Systembiologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg produzierte Wienerberger 3 000 Sonderformat-Ziegel. Damit konnten die verschiedenen Winkel und Rundungen des Entwurfs umgesetzt werden.
Für das Forschungszentrum für Systembiologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg produzierte Wienerberger 3 000 Sonderformat-Ziegel. Damit konnten die verschiedenen Winkel und Rundungen des Entwurfs umgesetzt werden.
Hannover, Mai 2018 – Baukörper, bei denen fast jede Ecke anders ist, sind eine Seltenheit. Eine davon findet sich mit dem Neubau des Forschungszentrums für Systembiologie der Otto-von-Guericke-Universität seit Oktober 2016 in Magdeburg. In dem viergeschossigen Gebäude arbeiten rund 180 Mitarbeiter und Wissenschaftler aus den Bereichen Medizin, Biologie, Ingenieurwissenschaften und Mathematik interdisziplinär in modernen Laboren und Büros. Die Architekten griffen die Form des Grundstücks – ein Trapez – für das Gebäude auf und entwickelten einen Grundriss auf Basis eines unregelmäßigen Rechtecks. Der Baukörper wirkt deshalb vor allem über seine Form, im Weiteren über Farbe und Linienführung. Die Fassade aus Terca-Vormauerziegeln verleiht dem Forschungszentrum ein homogenes Erscheinungsbild.
Als gestalterische Klammern wirken die teils umlaufenden Fenster- und Fassadenbänder sowie die homogene Ziegelfassade mit dem Terca-Wasserstrichziegel HKS grau-braun, einer Sonderfarbe, die eigens für diesen Bau gefertigt wurde. Lediglich die horizontal verlaufende Vormauerung einer Steinlage zwischen Erd- und Obergeschoss durchbricht das ansonsten gleichmäßige Ziegelmauerwerk. Es handelt sich um die umgekehrte Interpretation eines Gesimses, das die hochkant orientierten Fenster des Erdgeschosses von den querverlaufenden Fensterbändern in den oberen Etagen trennt. Mit diesem filigranen Detail wird der Solitärcharakter aufgebrochen.
An der Südfassade eröffnet sich prägnant die große torartige Eingangssituation. Diese ist im inneren Bereich – dem Grundriss ähnlich – ebenfalls als Trapez konzipiert. Trapeze und Rundungen finden sich in verschiedenen Ausformulierungen auch bei den Vormauerziegeln. Insbesondere an den Rundungen auf der Nordseite des Gebäudes scheint sich der hartgebrannte Stein wie ein weiches Tuch um das Gebäude zu legen. Zu diesem Eindruck tragen die helle Farbe und die besondere Textur der Wasserstrichziegel bei. Die noch weiche Tonmasse wird bei der Herstellung mit Hilfe von Wasser durch die Form gepresst, wodurch die typische Oberflächenstruktur entsteht und jeder Ziegel zum Unikat wird. So bereichert das Forschungszentrum für Systembiologie dank seiner hochwertigen Ziegelfassade architektonisch den gesamten Magdeburger Campus.
Die Architekten von Ludes Generalplaner mit Büros in Berlin und München entschieden sich für Terca-Vormauerziegel von Wienerberger, da sie so ihre Vorstellungen der Farb- und Formgebung verwirklichen konnten. Mit einem speziellen, als Baukastensystem konzipierten Produktionsverfahren kann der Ziegel-Spezialist Wienerberger Wasserstrichziegel wunschgemäß in unterschiedlichen Farben und Farbnuancen herstellen und dadurch viele fertige Produkte anbieten sowie nach individuellen Vorstellungen neue Produkte kreieren. Realisieren lassen sich damit auch aktuelle Farbtrends wie Beige, Grau, Hellbraun und – wie bei diesem Objekt verwendet – Grau-Braun.
Ebenso produziert werden können individuelle Sonderformate, mit denen es beispielsweise überhaupt erst möglich wird, eine asymmetrische Kubatur mit einer Ziegelfassade zu versehen. Um die runden, spitzen und abgestumpften Ecken des Forschungszentrums zu realisieren, entschieden sich die Architekten – mit beratender Unterstützung von Wienerberger – für rund 3 000 objektbezogen hergestellte Sonderformate. Darüber hinaus wurden rund 85 000 Ziegel im Format 240 x 115 x 71 Millimeter verarbeitet. Damit zeigt dieses Objekt, dass auch eine außergewöhnliche Architektur, die eine individuelle Gestaltung bis ins kleinste Detail erfordert, mit Ziegeln realisierbar ist.