Aus Alt mach Neu
Aus Alt mach Neu
Abbruchhäuser rückbauen und den Materialien wiederverwenden? Was schön klingt, ist gar nicht mal so einfach. Das Potenzial schlummert da schon eher in der Rückführung in den Materialkreislauf. Deutsche Deponien bestehen überwiegend aus Bauschutt. Von jährlich knapp 215 Millionen Tonnen mineralischer Bauabfälle entfallen etwa 10 Millionen Tonnen auf Abbruchziegel. Grund genug, mal genauer hinzuschauen.
Was viele nicht wissen
Ein Großteil von Altziegeln, Ziegelverschnitt und Resten aus der Ziegelproduktion werden aktuell schon weiterverwertet. ExpertInnen gehen sogar davon aus, dass Tonbaustoffe in Zukunft nahezu vollständig in den Materialkreislauf zurückgeführt werden können. Unter der aktuellen Nachhaltigkeitsdebatte im Gebäudesektor ein immer mehr an Bedeutung gewinnendes Argument in der Vorplanung von Gebäuden.
Alte Ziegel in neuem Gewand
Der Hauptanteil der Materialreste aus der Ziegelproduktion wird als Brennbruch erneut in den Herstellungskreislauf zurückgeführt. Als Magerungsmittel kann dieser den Bedarf an neu benötigten Rohstoffen deutlich reduzieren. Bis zu 30 Prozent des Rohstoffbedarfs können so ohne Qualitätsverlust ersetzt werden. Recycelte Tonbaustoffe finden aber zum Beispiel auch häufig als Gesteinskörnungen für ungebundene Oberbauschichten im Straßenbau Verwendung. Durch die hervorragende Wasserspeicherkapazität eignen sie sich auch für Dachbegrünungen oder für Bepflanzungen und Grünflächen im Straßenbau. Die guten Trittfestigkeits- und Stabilitätseigenschaften machen sie außerdem als Bodenbeläge bei Tennis- und Sportanlagen sehr beliebt. Jeden Frühling kommen bei den 40.000 Sandplätzen in Deutschland etwa 2 bis 3 Tonnen Ziegelsand pro Objekt hinzu.
Der Vorteil
Durch das Recycling von Altziegeln sinkt das Vorkommen an zu entsorgendem Bauschutt. Das vermindert nicht nur die Deponierung natürlicher Böden, sondern lässt auch den Entsorgungsprozess entfallen. Ein weiteres Plus des Ziegel-Recyclings: Hersteller und Produzenten brauchen deutlich weniger Primärrohstoffe. Das spart nicht nur Kosten, sondern verringert den Abbau von natürlichen Gesteinskörnungen. Das Recycling von Altziegeln sowie sortenreiner Tonbaustoffreste birgt dabei ein echtes Potenzial. Denn Bauschutt stellt die mit Abstand größte Fraktion auf Deponien in Deutschland. Jährlich fallen etwa 214,6 Mio. Tonnen mineralische Bauabfälle an – etwa 10 Mio. Tonnen davon aus Abbruchziegeln sowie anderen ziegelreichen Stoffgemischen. Ein Großteil davon wird schon heute der Wiederverwertung zugeführt: Von 58,5 Mio. Tonnen Bauschutt werden derzeit über 77,7 Prozent wiederverwertet – Tendenz steigend.
Recyling bei Wienerberger
Auch wir bei Wienerberger setzen auf den Einsatz von Brennbruch als Magerungsmittel – etwa beim klimaneutralen Perlit verfüllten Poroton-Ziegel. Im Herstellungsprozess werden der Rohmasse Produktionsabfälle hinzugefügt, sodass der Poroton-Ziegel nicht nur 100 Prozent natürlich, sondern eben auch klimaneutral ist. Bei einer Fläche von 10 m2 Außenwand, können mit dem Poroton-T7-36,5-Perlit auf diese Weise ganze 882 kg CO2 eingespart werden.
Bestandteile der Kreislaufwirtschaft
Produkte, die nach der ersten Nutzungsphase wieder in den Verwertungskreislauf zurückgeführt werden, sind für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft unabdingbar. So sorgt das Ziegel-Recycling als wichtiger Bestandteil unserer Produktionskette dafür, dass die wertvolle Ressource Ton auch nach dem Ende des Lebenszyklus eines Bauwerkes in neuem Einsatz ihre Vorteile ausspielen kann. Wir bei Wienerberger haben uns mit unserem (Anfang 2021 erschienenen) Nachhaltigkeitsprogramm 2020+ das Ziel gesetzt, dass alle von uns hergestellten Produkte entweder wiederverwendbar oder vollständig recycelbar sein werden.
Sortenreine Tonbaustoffreste lassen sich leicht verwerten.
Hier kommen alte Ziegel überall zum Einsatz: