Mit dem Projekt "Wohnen im Steinbruchsfeld" ist im hannoverschen Stadtteil Misburg ein Gebäudeensemble entstanden, das Langlebigkeit, Wartungsarmut und Energieeffizienz der Gebäudehülle in den Mittelpunkt rückt. Kiefer Sander Architekten setzten dabei auf eine massive und natürliche Bauweise "Ton auf Ton": mit Poroton-Ziegeln und Terca Klinkerriemchen als monolithische Konstruktion.
Für die drei- und viergeschossige Bebauung mit Wohn- und Gewerbeflächen wählten Kiefer Sander Architekten eine hochwertige Massivbauweise mit langlebiger Klinkerfassade und tragendem Ziegelmauwerk. Schlüsselelement dabei war der Außenwandaufbau als monolithische Konstruktion: Diese besteht beim Objekt Steinbruchsfeld aus einem 49 cm dicken Poroton-Ziegel mit integrierter Mineralwollefüllung und schlanken Riemchen — und erreicht in dieser Kombination einen passivhaustauglichen U-Wert von 0,14 W/m²K.
Der hauptsächlich verwendete Poroton-S8-49,0-MW wurde speziell für den energieeffizienten Geschosswohnungsbau konzipiert und bietet neben einer hohen Wärmedämmung hervorragende statische sowie schallschutztechnische Eigenschaften mit einem Schalldämm-Maß von Rw,Bau,ref ≥ 48 dB. Zusätzlich bietet dieser Ziegel einen hohen Brandschutz, was maßgeblich zur Sicherheit der Bewohner beiträgt. Der Einsatz des Poroton-Systemzubehörs sorgte darüber hinaus für ein homogenes Mauerwerk und die Vermeidung von Wärmebrücken bei gleichzeitiger Arbeitszeitersparnis.
Durch die Kombination der Poroton Wandlösungen mit den orangebraunen Riemchen aus dem Terca-Sortiment von wienerberger haben Kiefer Sander Architekten hier einen gleichermaßen minimalistischen wie effizienten Außenwandaufbau umgesetzt. Beide Produkte sind zusammen mit den Mörtelkomponenten optimal aufeinander abgestimmt und garantieren eine schnelle, unkomplizierte Ausführung mit einem nachhaltigen, hochwertigen und wartungsarmen Ergebnis.
Mit hohem Engagement hat wienerberger inzwischen die Weiterentwicklung der Wandkonstruktion aus Poroton-Ziegeln und Terca Riemchen zu einem System inklusive aller Mörtelkomponenten vorangetrieben. Seit 2023 steht das Komplettsystem als "wienerberger ONE" zur Verfügung und umfasst 5 Produktkomponenten aus einer Hand: vom Poroton-Hintermauerziegel mit integrierter Dämmung über den Nivelliermörtel (Poroton Base) und Riemchenklebemörtel (Terca Flex) bis zu den Terca Riemchen und dem Fugenmörtel (Terca Solid).
Der Wegfall der Armierungslage und die sehr kurze Standzeit des Nivelliermörtels (ca. vier Stunden bis zur Weiterverarbeitung) ermöglichen die zeitnahe Verarbeitung der Riemchen noch am selben Tag. Das ganzheitliche System wienerberger ONE besteht aus mineralischen Rohstoffen, die als natürliche und hochwertige Grundstoffe das Fundament für langlebige und nachhaltige Architektur bilden.
Durch eine geschickte Anordnung der Gebäudeteile erreichen die Architekten bei diesem Projekt eine offene und doch geschützte Atmosphäre für die Bewohner. Im Zentrum der Wohnbebauung bieten Grün- und Spielflächen einen familienfreundlichen Aufenthaltsbereich. Der Gewerbeteil fasst als L-förmiger Baukörper einen kleinen Quartiersplatz ein. Dieser Platz dient als weiterer sozialer Treffpunkt und fördert die Interaktion innerhalb der Gemeinschaft.
Das Ensemble besteht aus insgesamt drei wesentlichen Elementen: einem Wohnbau entlang der Willi-Blume-Allee, einem Gewerbeteil im Nordwesten und weiteren Wohnbauten am Hans-Werner-Lampe Weg, die gemeinsam einen lebenswerten und integrativen urbanen Raum schaffen.
Die Fassadengestaltung berücksichtigt die Harmonisierung des Gesamtensembles mit der umliegenden Bebauung: entlang der Willi-Blume-Allee wird der Wohnungsbau durch auffällige Fassadensprünge in der Tiefen- und Höhenentwicklung gegliedert, wodurch eine visuelle Verbindung zur gegenüberliegenden Bebauung hergestellt wird.
Durch eine Überhöhung des Gebäudes an der westlichen Ecke wird dagegen eine markante Fernwirkung erzielt und auf den Baukörper aufmerksam gemacht.
Die Wohnungen des Quartiers sind überwiegend als 3-Spänner mit Erschließung von Norden organisiert und alle barrierefrei erreichbar.
Insgesamt 61 moderne und familienfreundliche Mietwohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 5.200 qm sind in den drei- bis viergeschossigen Gebäuden entstanden. Diese bieten nicht nur zeitgemäßen Wohnraum, sondern auch eine hohe Lebensqualität. Nicht zuletzt durch die durchdachten Grundrisse und die nachhaltige Bauweise.
Zusätzlich zu den Wohnungen, die das Herzstück des Projekts bilden, umfasst der Komplex auch Arztpraxen, Einzelhandel und Gastronomie auf etwa 2.300 qm Gewerbefläche. Diese Kombination verschiedener Nutzungstypen fördert eine vielseitige und lebendige Gemeinschaft, schafft einen zentralen Ort der Nahversorgung für die Nachbarschaft und trägt gleichzeitig zur Belebung der lokalen Wirtschaft bei.
Das Steinbruchsfeld, eines der größten Neubaugebiete Hannovers, befindet sich in Misburg Nord, in unmittelbarer Nähe zum Mittellandkanal und dem Landschaftsschutzgebiet Misburger Wald. Dieses Gebiet, das über Jahre baulich ungenutzt blieb, erlebt seit den 1990er-Jahren eine umfassende Transformation, zählt zu den wachstumsstärksten Regionen im Einzugsgebiet Hannovers und umfasst über verschiedene Baufelder inzwischen mehrere tausend Wohneinheiten. Entlang der Haupterschließungsstraßen ist eine verdichtete Bebauung mit dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern vorgesehen, die das Gebiet städtebaulich betonen. Die sich aus der Erschließungsstruktur ergebenden, blockartigen Baugebiete werden hauptsächlich durch ein- bis zweigeschossige Reihen- und Doppelhäuser geprägt. Zusätzliche städtebauliche Akzente setzen im Norden acht Stadtvillen, die den Übergang zu einem neu anzulegenden Stadtteilpark markieren, sowie im Süden wiederum mehrgeschossige Bauten am Kanalufer.
Dieses ambitionierte Projekt unterstreicht Hannovers Engagement für moderne, nachhaltige Stadtentwicklung und schafft neue Wohnräume, die sowohl die Bedürfnisse der Bewohner als auch ökologische Aspekte berücksichtigen.
