Vom S-Bahnhof Adlershof kommend markiert das „Medienfenster“ mit dem achtgeschossigen Turm den Eingang zum Wissenschaftscampus. Der sich anschließende fünfgeschossige Baukörper wird beiderseits durch markante Rücksprünge rhythmisiert.
Die Vormauer besteht aus dem Terca-Wasserstrichziegel Naran (ehemaliger Name "Keitum") orange-bunt geschlämmt. In Verbindung mit großflächigen Fensteröffnungen unterstreicht die Fassade den skulpturalen Charakter des Gebäudes und erinnert an die Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts. Dazu tragen auch die typische Oberflächenstruktur des Wasserstrichziegels sowie die vor dem Brennen aufgetragene Schlämme bei, die das kräftige Orangerot durch dunkle und helle Farbschattierungen ergänzt. Die Akzentuierung seitlich der Fenster durch unterschiedliche Tiefen der Ziegellagen verleiht der Fassade Dynamik und erweckt den Eindruck verschiebbarer Rollläden, wobei die Steinlagen geschossweise „verspringen“.
„Die kraftvolle, rote Fassade schafft die Verbindung zu bereits bestehenden Backsteingebäuden in Adlershof und verortet das Gebäude so selbstverständlich in der Umgebung." - Architekt Thomas Müller, THOMASMÜLLLERIVANREIMANNARCHITEKTEN.
Im Sinne einer bauphysikalisch homogenen, langfristig hochwertigen und wohngesunden Bauweise wählten die Architekten für die Hintermauer mit Mineralwolle verfüllte Poroton-Ziegel S10-MW in der Stärke 36,5 Zentimeter sowie für die Innenwände Planfüllziegel.
Der Poroton-S10-MW ist aufgrund seiner hohen Druckfestigkeitsklasse für Gebäude mit bis zu neun Geschossen einsetzbar und somit für den Geschosswohnungsbau prädestiniert. Zudem erfüllt er die hohen Anforderungen an Wärme- Brand- und Schallschutz.
Die 153 Appartements mit ein bis drei Zimmern sind auf die Bedürfnisse von wissenschaftlichen Mitarbeitern, Studierenden oder Menschen zugeschnitten, die zeitlich begrenzt eine Bleibe benötigen, beispielsweise Gastprofessoren oder ausländische Studierende. Die Wohnungen sind deshalb vollständig möbliert. Im Erdgeschoss befinden sich Gewerbe- und Gastronomieflächen. — Die Vision eines urban geprägten Stadtteils, die die Berliner Stadtplaner Anfang der 1990er-Jahre für Adlershof entwickelten, nimmt somit mehr und mehr Gestalt an. In der Wissenschaftsstadt verbinden sich Wohnen und Arbeiten zur Erfolgsformel für einen international attraktiven Standort. In diesem Sinne stellt das „Medienfenster“ eine Bereicherung dar. Der Name knüpft an die Tradition als Medienstandort an. Errichtet ist das Gebäude auf dem Grundstück des Deutschen Fernsehfunks der DDR.