Purer Materialeinsatz.
Ein besonderer Blickfang ist das sichtbare Ziegelmauerwerk. Die Struktur der Hochlochziegel bleibt als technisches Ornament im Inneren des Gemeindehauses sichtbar und wurde lediglich mit einer Kalkschlämme versehen. Durch die Struktur der Ziegel und die wechselnden Lichtsituationen im Haus ergibt sich ein spannendes Zusammenspiel von Licht und Schatten.
Der hier verwendetete Hochlochziegel Poroton-T7-MW mit einer Wandstärke von 42,5 cm ist ein hochmoderner Ziegel, der innovative Eigenschaften mit traditioneller Ästhetik und Solidität vereint. Der "intelligente" Ziegel ist für die einschalige Außenwand konzipiert und erfüllt mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,07 W/mK energetische Anforderungen bis hin zum Passivhausniveau. Die Kammern des Ziegels sind mit Mineralwolledämmkernen gerfüllt - die innenliegende Dämmung ermöglicht einen "puren" monolithischen Wandaufbau ohne ein Wärmedämmverbundsystem. Diese Eigenschaften spiegeln sich in der Architektur des Gemeindehauses wider, bei der der Ziegel eine Schlüsselrolle in der Kombination von Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und ästhetischer Anziehungskraft spielt.
Den Materialkanon ergänzen Zementestrich, Holz sowie Sichtbeton der Deckenkonstruktion. Dem Zementestricht wurde durch die Beimischung von regionalem Rheinkies eine nuancierte Farbigkeit verliehen, die tief in der lokalen Tradition verwurzelt ist. Die regionale Verbundenheit setzt sich in den Holzträgern und Einbauten des Gemeindesaals fort - gefertigt aus Brettsperrholz und verfeinert mit einer hellen Lasur.
Das harmonische Zusammenspiel der Materialien, in Verbindung mit der lichtdurchfluteten und reduzierten Gestaltung der Innenräume, schafft eine Atmosphäre der Ruhe und Ästhetik, die den Geist zeitgenössischer Architektur widerspiegelt.